5 Modularisierung

Für die Entwicklung von Dialogen werden Sie mit der Modularisierung in die Lage versetzt, in Teams an einem Dialog zu arbeiten, wenn dieser sinnvoll in Teildialoge (sogenannte Module) zerlegt wird. Zusätzlich können Ressourcen, wie z.B. die Farben und Zeichensätze, von einer zentralen Stelle bereitgestellt und von allen Anwendungsentwicklern verwendet werden. Darüber hinaus können in solchen Teildialogen Vorlagen enthalten sein, die von allen Anwendern genutzt werden, so dass nicht mehr jeder Anwender eigene Basismodelle schaffen muss, sondern die durch eine zentrale Stelle geschaffenen Vorlagen einsetzen kann. Dadurch lässt sich auch die Realisierung eines Firmen-Styleguides wesentlich vereinfachen. Natürlich können in solchen Teildialogen auch Funktionalitäten hinterlegt werden, die immer wieder in den Dialogen auftauchen. Damit können solche Teilfunktionalitäten einfach wiederverwendet und zentral gepflegt werden. Weitere Anwendungsmöglichkeiten werden ausführlich im letzten Abschnitt beschrieben.

Neben diesen Aspekten bei der Dialogentwicklung hat die Modularisierung auch Auswirkungen auf das Laufzeitverhalten von Dialogen. Teildialoge können einzeln bei Bedarf geladen und wieder entladen werden. Dadurch werden Ladezeiten für den Benutzer scheinbar reduziert, da sie wesentlich besser über die Gesamtarbeitszeit mit dem Dialog verteilt werden können. Funktionen, die nur sehr selten benutzt werden, können so bei Bedarf geladen und nach ihrem Ende wieder entladen werden, um so den Speicherplatzbedarf des Dialogprozesses zu reduzieren.

Wenn große Dialoge jetzt mit Hilfe von Teildialogen realisiert werden, erhöht sich aufgrund der wesentlich geringeren Größe der Dialogdateien die Wartbarkeit solcher modularisierten Systeme. Die kleineren Dialogeinheiten sind für den Einzelnen wesentlich leichter zu überschauen und zu pflegen.

Neben diesen eben beschriebenen Vorteilen der Modularisierung gibt es noch einen weiteren Aspekt beim Einsatz von Modulen in Verbindung mit dem Verteilten Dialog Manager (DDM): Man kann mit Hilfe solcher Teildialoge die Anzahl der Netzwerkverbindungen zwischen Client und Server reduzieren. Wenn man mehrere eigenständige Dialoge hat, besitzt jeder dieser Dialoge eine Netzwerkverbindung, falls man den verteilten Dialog Manager einsetzt. Werden diese Dialoge in Module umgestaltet, so kommt der PC mit einer Verbindung zum Server und damit auch mit einem einzigen Serverprozess aus.