7 Multiscreen S upport unt er Motif
Der IDM für Motif verfügt über eine Programmier-Unterstützung für mehrere Screens.
Bedeutung
Damit ist eine X-Server-Konfiguration mit mehreren Screens (mehrere Bildschirme entweder durch eine Grafikkarte mit mehreren Frame-Buffern oder durch mehrere Grafikkarten im gleichen Display-Host) gemeint. Dabei können sich die Screens in der Auflösung wie auch in den Farbmöglichkeiten unterscheiden. Sie teilen sich hingegen die Eingabegeräte wie Maus und Tastatur. Außerdem lässt sich ihre Anordnung zueinander normalerweise in der X-Server-Konfiguration definieren (z.B. Screen#1 ist rechts von Screen#0).
Auch bisher schon konnte eine IDM-Anwendung in einem spezifischen Screen angezeigt werden, z.B. über die X-Option -display<host>:<display>.<screen>. Neu ist, dass innerhalb einer IDM-Anwendung Fenster in verschiedenen Screens erscheinen können.
Unterstützung durch den IDM
Der IDM unterstützt den Anwendungsprogrammierer dahingehend, dass er die verfügbaren Screens und ihre Merkmale erfragen kann (dies geschieht über das setup-Objekt, siehe dazu auch die Attribute .screencount, .screen, .screen[integer] usw.).
Außerdem erlaubt der IDM die Zuordnung, welches Fenster auf welchem Screen darzustellen ist. Dies geschieht über das .display-Attribut am Fenster. Es muss auf eine display-Resource gesetzt werden, die vom Anwender zu definieren ist. Der IDM sorgt dann für die notwendige Resourcen-Verwaltung bei Farben, Cursor und Bilder.
Eine dynamische Umschaltung des Fensters auf einen anderen Screen kann entweder über das .display-Attribut oder die display-Ressource geschehen. Für einen Beispieldialog siehe auch die Dokumentation zur display-Ressource.
Dialogfenster wie Messageboxen oder der Filerequestor werden im gleichen Screen dargestellt wie der beim querybox-Aufruf angegebene Vater. Ist kein Vater angegeben so erfolgt die Sichtbarmachung im Default-Screen.
Anmerkungen
- Das Layout der Screens zueinander ist über X/Motif leider nicht ermittelbar und somit vom IDM aus auch nicht zugänglich.
- Der Speicherbedarf des IDMs ist für den Standardfall der Single-Screen-Anwendung optimiert.
- Multiscreen und Non-Default Visuals: Der IDM erlaubt über die Umgebungsvariable IDM_VISUAL_ID die Angabe einer Visual-ID um ein anderes Visual als das vorgegebene zu benutzen (z.B. Graustufen-Screen auf einem TrueColor-Display). In einer Multiscreen-Konfiguration wirkt sich diese Angabe nur auf den Default-Screen aus, d.h. dass die Fenster in anderen Screens im Default-Visual dargestellt werden.
- Die Unterstützung der neu hinzugekommenen Attribute und Ressourcen ist für den IDM Editor jetzt gegeben.
Siehe auch
setup, .screen, .real_screen, display, .display, .xdpi, .ydpi, .screen_width, .screen_width[integer], .screen_height,.screen_height[integer], .pointer_width, .pointer_height, .color_type, .colorcount, .screencount
Verfügbarkeit
Diese Unterstützung ist in der IDM 4-er Version ab A.04.04.j ebenfalls verfügbar.